Die Firma Blaupunkt wurde in den zwanziger Jahren als Firma Ideal - Radio gegründet. Sie vertrieb verschiedene Radioprodukte wie Detektoren unter den Namen Grünkreuz, Rotstern und eben auch Blaupunkt.
In den dreissiger Jahren war Blaupunkt von der Fa. Bosch aufgekauft worden und beschäftigte sich, so wie der Mutterkonzern es vorgab, u.a. auch mit Autoradios.
In diesen Jahren war auch immer mal wieder ein Koffergerät im Lieferprogramm.
Dieses Blaupunkt Radio ist für Auto- und Netzbetreib konzipiert worden, allerdings nicht für transportablen Batteriebetrieb und ist somit eher ein Autoradio als ein Kofferradio.
Das nach einem ähnlichen Konzept aufgebaute Radione R2 Radio, welches in sehr hohen Stückzahlen gebaut worden ist, war allerdings konzeptionell dem Blaupunkt 6BW69 überlegen. Die meisten dieser Radios wurden für den Export gefertigt, es sollen auch mutnmasslich welche für die Truppenbetreuung eingesetzt worden sein.
Nach dem Krieg erschien im Jahr 1950 das Blaupunkt Nixe Kofferradio im schicken Alublechgehäuse mit Bakelitseitenteilen. Der Einschalter war mit der schwenkenbaren Skalenklappe gekoppelt, so vergas man nicht so schnell das Gerät wieder auszuschalten, Batterien waren ja sehr teuer. Man kann die Verwandschaft zu den US- amerikanischen RCA Kofferradios der Vorjahressaison nicht verleugnen...
Im Jahr 1951 erschien das Modell Blaupunkt Lido im formschönen, weinrotem, Bakelitgehäuse. Die
Vorder- und Rückseite des Geräts sind nahezu idententisch, somit benötigte man prinzipiell für beide Gehäusehälften nur eine Stahlform zum Pressen. Das Gerät hat nur einen Wellenbereich: natürlich
Mittelwelle. Die Senderskala befindet sich im etwas klobig geratenem Tragegriff.
Das Modell Blaupunkt Riviera, welches auch im Jahr 1951 erschien, war kein Verkaufsschlager, es hatte im Gegensatz zum Vorjahresmodell Nixe zum Teil die veralteten Stahlröhren an Board, warum kann wohl nur Fa. Blaupunkt selbst beantworten. Dementsprechend seltener ist dieses Modell auch heute zu finden. Dieses hat Blaupunkt auch wohl dazu veranlasst sich auf den Bau von Autoradios zu konzentrieren, bis zum Jahre 1959 sollten keine weiteren Blaupunkt Kofferradios mehr erscheinen.
Erst mit der Einführung des Transistors sollte Blaupunkt sich wieder mit dem Bau von Kofferradios beschäftigen. Diese Kofferradios der neuen Generation waren als Kombigeräte mit entsprechender Autohalterung für den Betrieb im Auto ausgelegt.
"Quick-Out" bei Autoradios ist keine Erfindung der achtziger Jahre, wie man meinen könnte. Bei Blaupunkt gab es das schon etwas früher. Im Jahr 1959 wurde das Modell Westerland eingeführt. Die verchromte Frontblende und die massiven ebenfalls verchromten Knöpfe passten zu Stil der Zeit. Das Radio selbst war als Kofferradio gedacht, welches mit Mignon Batterien und dank eingebautem Lautsprecher auch autark betrieben werden kann.
Aus organisatorischen Gründen wird in diesem Jahr die Radio Börse "Radio-Nostalga" ausfallen.